Angezockt: Ghost Recon Breakpoint

Marius und ich sind diese Woche auf der Gamescom. Da die Schlange kurz war und ich die beiden direkten Serien-Vorgänger gespielt habe, haben wir uns als Letztes vor dem Verlassen des Messegeländes noch bei Ghost Recon Breakpoint angestellt. Zum Testspielen wurden vom Team am Messestand Vierergruppen gebildet, die im Co-op zusammen ein Missionsziel erfüllen mussten. Jedes Team hatte dazu 20 Minuten Zeit. Marius und ich waren zusammen mit zwei weiteren Messebesuchern im selben Team.

Ghost Recon Breakpoint ist – wie alle Teile der Ghost Recon Serie – ein taktischer Third-Person-Shooter. Im Singleplayer ist man mit 3 KI-Kameraden unterwegs, die im Co-op-Modus von 3 anderen Spielern gesteuert werden können. Gemeinsam erfüllt man Missionsziele, um in der Story voran zu schreiten. In unserer Demo bestand unsere Aufgabe darin, eine Wissenschaftlerin aus einer militärisch gesicherten Anlage zu befreien. Über Kopfhörer wurden wir dabei von einem der Mitarbeiter am Messestand gecoacht, damit wir besser ins Spiel finden. Er hat uns am Anfang erklärt, wie die grundlegende Steuerung funktioniert und uns danach noch mit nützlichen Tipps zur Seite gestanden.

In Ghost Recon Breakpoint gibt es neben menschlichen Gegnern auch autonome Drohnen, die einem das Leben ziemlich schwer machen können.

Wie schon im Vorgänger, Ghost Recon Wildlands, spielt der neue Teil in einer offenen Welt mit weitläufigen Arealen. Das kann im Spielverlauf in ziemliche Laufarbeit ausarten und das war auch der Punkt, der mich am Vorgänger am meisten gestört hat. Im Vor-Vorgänger, Ghost Recon: Future Soldier, waren die Level noch als große Areale ohne Verbindung untereinander gestaltet; die Lauferei von einer Mission zur anderen entfiel also. Die Welt an sich war gut gestaltet und sieht – was den kleinen Ausschnitt der Demo betrifft – auch im neuen Teil gut aus. Die Fahrzeuge und Schnellreisepunkte im Spiel machen die langen Wege halbwegs erträglich; allerdings war die Dichte der Schnellreisepunkte im Vorgänger für meinen Geschmack zu niedrig. Ob das im neuen Teil besser wird, kann ich anhand der Demo nicht sagen. In Ghost Recon Wildlands ging mir das nach einer Weile so sehr auf die Nerven, dass ich die Lautstärke des Spiels beim Reisen runter gedreht und statt dessen Podcasts gehört habe, damit ich mich nicht langweile.

Die Wolves, eine Truppe ehemaliger Elite-Soldaten, stellen den Hauptgegner in Breakpoint dar.

Rückblick: Ghost Recon Wildlands

Ansonsten fand ich Ghost Recon Wildlands gut. Die Steuerung war gut, die KI-Kameraden verhalten sich halbwegs gescheit und die Computergegner bringen einen doch so manches Mal in die Bredouille. Die Waffen sind stark anpassbar und man kann viele davon mit Schalldämpfer, anderem Visier, größerem Magazin oder anderem Feuermodus anpassen. Es findet sich also für jeden Spielstil die passende Ausstattung. Außerdem lassen sich die Waffen in anderen Farben und Mustern lackieren. Was mich etwas gestört hat, ist die Art, wie man an Waffenmodifikationen kommt: Jedes Modell hat seine eigenen Modifikationen und Mods sind immer an ein bestimmtes Modell gebunden. Die Mods werden auf der Karte angezeigt und müssen vor Ort eingesammelt werden, damit man sie nutzen kann. Wenn man also zum Beispiel von einer P90 Maschinenpistole zu einer MP5 wechselt, kann man den Schalldämpfer und den Abzug mit der Feuerstoß-Automatik nicht einfach mitnehmen, sondern muss diese Mods für das neue Modell erst beschaffen. Das führt zu noch mehr Laufarbeit. Auch in diesem Punkt hoffe ich, dass der neue Teil besser wird. Far Cry löst das – finde ich – recht gut. Dort kauft man einfach für jede Waffe die Mods, die man so braucht. Das erspart viel Lauferei.

Zurück zum Thema

Breakpoint spielt sich in der Demo sehr ähnlich wie Wildlands. Die Steuerung (mit XBox One-Gamepad) ist sehr nah am Vorgänger; deshalb fiel mir der Einstieg ins Spiel recht leicht. Das Menü für den Zugriff auf die Ausrüstungsgegenstände (Medikit, Granaten und Co.) ist leicht zugänglich und übersichtlich gestaltet. Der Schnellzugriff auf Videodrohne, Fernglas und Co. geht auch leicht von der Hand. Wie schon im Vorgänger trägt man 2 große Waffen und eine Pistole als Backup bei sich. Schalldämpfer, Visier-Hologram und Feuermodus können, falls verbaut, unterwegs einfach gewechselt werden; man kann sich also leicht an die jeweilige Situation anpassen.

Die Landschaft in Breakpoint ist sehr abwechslungsreich. Die Gamescom-Demo spielt in einem Nadelwaldgebiet ähnlich dem im Bild.

Der Co-op-Modus funktioniert natürlich am Besten, wenn man sich über Sprachchat abspricht, wer was macht. Wenn einer der Spielercharaktere vom Gegner entdeckt wird, fliegt das ganze Team auf, da der Gegner das Areal durchsuchen wird. Es empfiehlt sich also, sich abzusprechen, damit nicht alle auf einem Haufen stehen und man möglichst noch jemanden in einer Spähposition hat, der Gegner entdeckt und für die anderen markiert. Da wir uns natürlich nicht abgesprochen haben, lief es am Ende meistens darauf hinaus, dass drei Mann verletzt am Boden lagen und der vierte sich irgendwie um die Heilung der anderen kümmern musste. Zum Glück konnte man nach 30 Sekunden verletzt Herumliegen respawnen.

Insgesamt hätte uns mehr Kommunikation sicher gut getan. Nichtsdestotrotz haben wir es aber noch knapp geschafft, uns zumindest bis zu unserer Zielperson durchzukämpfen. Die darauf folgende Cutscene sprengte dann unsere 20 Minuten, wir durften sie aber noch zu Ende anschauen. Wären wir schneller gewesen, hätten wir uns danach wohl noch an der Flucht versuchen können.

Vom eigentlichen Setting des Spiels konnten wir in der Demo natürlich nichts sehen, da die Mission wohl eher aus der Mitte des Spiels stammt und so keine Einführung in das Setting mehr stattfindet. Laut Ubisoft-Webseite wird das Spiel in einem Archipel im Südpazifik angesiedelt sein, der aus sehr vielfältigen Landschaften bestehen wird. Neben menschlichen Gegnern wird man auch gegen autonome Drohnen kämpfen müssen. Eine davon, ein MG-bewaffneter Mini-Panzer, hat uns bereits in den ersten Spielminuten ordentlich Probleme bereitet. Der Hauptgegner werden die Wolves sein, eine Truppe ehemaliger Elite-Soldaten.

Insgesamt verspricht Ghost Recon Breakpoint ein spannendes Spiel zu werden. Ich hoffe, dass es die beiden großen Schwächen des Vorgängers – die langen Wege und das eher ungünstige Waffenmods-System – nicht wiederholt. Wer einen größeren Einblick in das Spiel gewinnen möchte, der kann sich die Detailseite zum Spiel angucken oder sich für die Beta am 5. September bewerben.

Jahrgang 1994. Gelernter Fachinformatiker für Systemintegration und zur Zeit Student der Informatik an der TH Köln. Programmiert, benutzt Solus und bastelt mit Technik. E-Gitarren-Spieler und -Verbastler. Liebt Podcasts und Hörspiele sowie Hörbücher. Interessiert sich für (Netz-)Politik.

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